Verfahrenstechnische Umstellung im Lackierprozess Einsatz eines Kaltreinigers für die Reduzierung des Wärmebedarfes in der Vorbehandlung

Die Vorbehandlung ist ein essenzieller Schritt im Lackierprozess, da sie die Grundlage für eine optimale Lackhaftung bildet. In herkömmlichen Anlagen erfolgt die Reinigung und Entfettung der Werkstücke meist mit alkalischen oder sauren Reinigern bei hohen Temperaturen von 50–80 °C, um Fette und Öle effizient zu lösen. Diese Temperaturhaltung erfordert über das gesamte Jahr hinweg eine große Menge an Prozesswärme, die in der Regel durch fossile Energieträger bereitgestellt wird.
Die Umstellung auf eine Hochtemperaturwärmepumpe als alternative Energiequelle wäre zwar technisch möglich, ist jedoch in den meisten Fällen unwirtschaftlich, da die Investitionskosten hoch sind und der Energieeinsparungseffekt begrenzt bleibt. Eine effizientere Lösung könnte daher eine verfahrenstechnische Anpassung durch den Einsatz eines sogenannten Kaltreinigers sein. Dabei erfolgt die Reinigung mit deutlich niedrigeren Wassertemperaturen von nur 15–25 °C, wodurch keine zusätzliche Wärmeenergie für die Beheizung der Reinigungsbecken mehr benötigt wird.
Durch diese Umstellung kann die Wärmeversorgung für die Vorbehandlung weitgehend entfallen, was den Gesamtenergiebedarf einer Lackieranlage um bis zu 25 % reduziert. Dies führt nicht nur zu einer erheblichen Einsparung fossiler Brennstoffe, sondern trägt auch zur nachhaltigen Optimierung des Lackierprozesses bei.